So bringen Sie Ihr Unternehmen durch die schwere Zeit
1. Sofortige Zahlungsfähigkeit sichern!
- Stoppen Sie als erstes die Auszahlungen!
- Informieren Sie Ihre Gläubiger darüber!
- Erklären Sie diesen Ihre Situation!
- Versichern Sie diesen, dass Sie nach einer Lösung suchen um Ihren Verpflichtungen später nachzukommen!
- Lieferanten
- Banken und Sparkassen, Leasinggesellschaften
- Krankenkassen, Berufsgenossenschaften u.a.
- Vermieter oder Pächter
- Erstellen Sie eine Übersicht der noch vorhandenen finanziellen Mittel.
- Tragen Sie alle Auszahlungen und Einzahlungen zusammen und erstellen einen Liquiditätsplan.
- Planen Sie damit Ihre Einzahlungen und Auszahlungen für mind. 14 Tage im Voraus.
- Ermitteln Sie die Höhe einer möglichen Liquiditätslücke und wann diese eintritt.
- Prüfen Sie, ob Sie noch Zahlungen schieben können.
- Prüfen Sie alle Möglichkeiten die drohende Liquiditätslücke zu schließen.
- Eigenmittel zuführen (Einzahlung) durch Eigentümer/Gesellschafter
- Kreditlinien erhöhen
- Anzahlungen von Kunden (Vorkasse) verlangen
- Auszahlungen auf neuen Fälligkeitstermin verschieben (Stundung)
- Übernahme von fälligen Verbindlichkeiten durch Dritte (Kurzarbeitergeld)
- ggf. Entschädigung nach §56 IfSG beantragen
- Soforthilfen von Bund und Länder
2. Unternehmensplanung - Sanierungskonzept erstellen
Rentabilitätsplan

Ein- und Auszahlungsplan

Nach der Sicherung der kurzfristigen Zahlungsfähigkeit, sollte die Unternehmensplanung aktualisiert oder erstmals aufgestellt werden. Diese dient der Unternehmenssteuerung in der Zukunft für Entscheidungen heute. Es wird eine Rentabilitätsplanung (Umsatz-Kosten-Gewinn) und eine davon abgeleiteten Ein-und Auszahlungsplanung (erweiterer Liquiditätsplan) erstellt. Die Planung erfolgt nach unterschiedlichen zukünftigen Erwartungsszenarien sowohl bei schlechter und besserer Lageentwicklung. Unternehmerische Fragestellungen zu Kostensenkungen oder Personalmaßnahmen, dem Kapitaldienst, der Überlebensfähigkeit sollen einer Antwort zugeführt werden.
Hinweis: Banken, Sparkassen und Förderinstituten erwarten von Unternehmen i.r.R. die Vorlage einer Unternehmensplanung für 1 bis 2 Jahre. Diese benötigen Sie zur Bonitätsprüfung und Kreditentscheidungen sowohl bei der Erstvergabe als auch später zur Aufrechterhaltung der Kreditlinien!
In sehr schwierigen Fällen ist möglichweise ein Sanierungskonzept durch einen externen Sanierungsberater oder Wirtschaftsprüfer erforderlich, um den Nachweis zu erbringen, dass das Unternehmen wieder auf die Beine kommt. Nur dann dürfen Bank eine Finanzierung in der Krise tätigen.
3. Fremdmittel beschaffen!
- Ermitteln Sie Ihren Fremdmittelbedarf zur Aufrechterhaltung der Existenzfähigkeit für mind. 6 Monate zur Abdeckung der laufenden Kosten
- Ermitteln Sie auch den Finanzierungsbedarf für den Zeitraum bei Wiederanlauf der Geschäfte (Wareneinkauf, Rohstoffe, ...) als Normal Case und als Worst Case!
- Ermittel Sie an Hand der Unternehmensplanung Ihre Kapitaldienstfähigkeit im Normal Case und Worst Case.
- Stellen Sie eine Investitions- und Finanzierungsplanung für den Nomal- und Worst-Case auf und entscheiden, welche Darlehen, Linien oder Bürgschaften in Frage kommen. (Laufzeit, Ratenhöhe,...)
- Berücksichtigen Sie, welche Sicherheiten ggf. gefordert werden könnten und schaffen sich eine Verhandlungsreserve.
- Beantragen die benötigten Fremdmittel nach dem Worst-Case-Szenario bei Ihrer Hausbank (auch für KfW) oder direkt bei einer Förderbank des Bundeslandes!
Die Banken werden die Unternehmen bevorzugen und schneller bedienen, welche gut begründetet Kreditanträge mit profesioneller Aufbereitung und Qualität vorweisen können.
Hinweis: Nutzen Sie dabei unserer Expertiese und Erfahrungen für die Vorbereitung und Verhandlungen!
Beratungszuschüsse von Bund und Länder
Bundesmittel der BAFA
Nichtrückzahlbare Zuschüsse für die Unternehmensberatung des BAFA
Hilfsprogramm für Unternehmen in Schwierigkeiten ohne direkten Corona-Effekt
- 90% Zuschuss für Unternehmen in Schwierigkeiten ( 50% des Stammkapitals oder Betriebsvermögen ist durch Verluste aufgebraucht oder es droht unmittelbar)
- 50% bis 80% Zuschuss für Unternehmen ohne Schwierigkeiten
Vorgehen beim Antrag:
- Kostenloses Erstgespräch mit Beratungsunternehmen (bei BAFA registriert)
- Gespräch mit Regionalpartner führen
- Dokumente vorbereiten (Register, Gewerbeanmeldungen, etc.)
- Auftragsinhalt festlegen
- Antrag online stellen und Zustimmung erhalten
- Beratung beginnen (Zeitraum max. 6 Monate)
- Verwendungsnachweis mit Beratungsbericht einreichen
Zuschüsse der Länder
Die Bundesländer bezuschussen Kosten für Unternehmensberatungen in sehr unterschiedlicher Weise und Bedingungen.
Siehe auch unter Landesbanken.[icon name="external-link" class="" unprefixed_class=""]